Chinking: 5 hervorragende Methoden, die Ihr Blockhaus schützen
Chinking bezeichnet bedeutet bei einem Blockhaus Fugen abdichten – ein bewährtes Handwerk, das Naturstammhäuser, Ferienhütten oder Saunen dauerhaft schützt bzw. wieder in Gang setzt. Hier erfahren Sie, woher es kommt und warum es heute aktueller ist denn je.
- Startseite
- Wissen
- Grundlagen
- Dämmung
- Chinking: 5 hervorragende Methoden, die Ihr Blockhaus schützen
Wie kamen wir zum „Chinking“?
Nicht weit von uns wurde auf einer Alm ein Ferienhaus aus Naturstämmen errichtet – mit traumhafter Aussicht und geschmackvoller Einrichtung. Doch leider war die ausführende Firma nicht auf Blockbauten spezialisiert und beging einige grobe Fehler. So wurden etwa die Eckverbindungen in einem einfachen finnischen Stil ausgeführt, der für dauerhafte Wohnhäuser unzureichend ist. Zusätzlich waren die Einschnitte in den Stämmen falsch berechnet – mit der Folge, dass sich bereits kurz nach dem Setzprozess des Hauses deutliche Fugen zwischen den Rundhölzern bildeten. Schon bald zog der Wind so stark durch die Wände, dass im Inneren jedes Mal die Kerzen flackerten oder erloschen.
Unser Partner wurde schließlich gerufen zum Blockhaus sanieren. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, was „Chinking“ tatsächlich bedeutet – und wie es undichte Blockhäuser dauerhaft sanieren und abdichten kann.
Doch was genau ist eigentlich Chinking?
Der Begriff stammt aus Nordamerika. Dort, wo Blockhäuser seit Jahrhunderten errichtet werden, dichtete man früher die Fugen zwischen den Stämmen mit dem ab, was verfügbar war: Lehm, Moos, Tierhaare, später Kalkmörtel oder Stoffreste. Das Ziel war immer dasselbe: Wärme drinnen halten – Kälte und Feuchtigkeit draußen. Und im Sommer umgekehrt. Heute verwenden wir moderne, dauerelastische Materialien, doch das Prinzip ist dasselbe geblieben. Und wichtig dabei ist, auf natürliche Materialien zu setzen, welche den tollen Charakter und das gesunde Klima des natürlichen Holzhauses erhalten. Nicht wie auf einer mir bekannten Almhütte, wo der PU-Schaum bei den Vorköpfen runterschaut…
In unserem Sprachgebrauch sagen wir oft: Wir „chinken“ das Haus. Eine eingedeutschte Version des englischen Begriffs – aber sie bringt es auf den Punkt. Denn es geht nicht einfach ums „Abdichten“, sondern um echtes Handwerk. Und es ist relevant für nahezu jedes Holzhaus:
Ob Naturstammhaus, Rundholzhaus, Ferienhütte, Jagdhaus, Alm, Wohnhaus oder Sauna – überall dort, wo Holz arbeitet und nicht fachgerecht gebaut wurde, können Fugen entstehen. Genau dort setzt Chinking an.
Chinking – das unsichtbare Rückgrat Ihres Holzhauses
Was jeder weiß bzw. wissen sollte, der mit Holz arbeitet: Holz ist ein lebendiger Werkstoff. Es dehnt sich aus, zieht sich zusammen, verändert sich mit den Jahreszeiten. Das ist Teil seines Charmes – aber auch eine Herausforderung. Wenn diesem Umstand nicht fachgerecht Rechnung getragen wird, dann können Risse und Fugen entstehen:
- zwischen den Stämmen
- an Fenstern und Türen
- in Eckverbindungen
- im Übergang von Wand zu Dach
- beim Anschluss von Massivholzwänden zu anderen Elementen
Chinking schließt diese Lücken dauerhaft, ohne das Holz an seiner natürlichen Bewegung zu hindern. Die eingesetzten Dichtmassen sind diffusionsoffen, elastisch, UV- und frostbeständig. Sie bleiben auch bei extremen Temperaturen formstabil – und lassen Ihr Holzhaus weiter atmen.
Dank einer großen Auswahl an Naturfarbtönen – von Sandbeige über Erdbraun bis Anthrazit – bleibt das ästhetische Erscheinungsbild Ihres Hauses erhalten.
Hier erfahren Sie, welche Materialien wir am liebsten verwenden und warum.
Fachgerecht bauen
Wenn Sie fachgerecht bauen (lassen), dann benötigen Sie kein Chinking. Die Gebäude sind so konstruiert, dass sich keine Fugen bilden können und dass die Bäume sich nicht (so stark) verdrehen können.
Beim händischen Bauen werden die Bäume und das Holz gelesen und jeder stamm wird ganz individuell vermessen, an den unteren angepasst mit dem Maß, entsprechend geschnitten und dann perfekt drauf gelegt. Sogar „Bananen“ kann man so verbauen.
Und bei der maschinellen Variante von Ekonams wurde das System seit über 20 Jahren so perfektioniert, das es so gut wie nicht mehr vorkommen kann. Unter anderem werden 60 mm starke Dübel durch die ganzen Wände vertikal durchgeschlagen, welche ein Verdrehen der Stämme verhindern.
Lassen Sie sich von unseren Referenzen überzeugen!
Innenabdichtung? Natürlich am besten mit Schafwolle
Im Innenbereich sollte man ganz sicher auf PU-Schaum oder synthetische Stoffe verzichten. Das würde den natürlichen und gesunden Charakter des Holzes stark beeinträchtigen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, was man innen machen kann:
-
-
- Schafwolle: ein natürlicher, diffusionsoffener Dämmstoff, der hervorragend mit Holz harmoniert. Schafwolle reguliert Feuchtigkeit, wirkt wärmeisolierend und ist vollkommen schadstofffrei. Eine konsequent ökologische Lösung – passend zu Ihrem Haus aus natürlichem Baustoff. Und es lässt sich gut zwischen den Stämmen hineinstopfen.
- Lehmstreifen oder Lehm-Hanf-Gemisch: Klassische, ökologische Lösung. Lehm wird in die Fugen gedrückt und kann mit Hanf, Stroh oder Schilf armiert werden. Diffusionsoffen, feuchtigkeitsregulierend, natürlich.
- ➡️ Vorteil: Traditionell, atmungsaktiv, angenehm im Raumklima.
- ➡️ Nachteil: Etwas rissanfällig, muss gut gepflegt und regelmäßig kontrolliert werden.
- Holzleisten (Abdeckleisten, Keilleisten): Holzleisten werden auf die Fuge gesetzt, um sie zu verdecken. Meist nur optische Lösung – die Dämmung dahinter (z. B. Schafwolle) muss separat eingebracht werden. Leisten können mit Holzfarbe, Öl oder Wachs behandelt werden.
- ➡️ Vorteil: Saubere, aufgeräumte Optik.
- ➡️ Nachteil: Kein echter Fugenschluss ohne zusätzliche Dämmung dahinter. Sehr aufwändig und kostenintensiv
- Chinking-Masse innen (selten): Einige Hersteller bieten auch elastische Chinking-Massen für den Innenbereich an. Je nach Produkt elastisch, in Naturfarbtönen erhältlich. Nur geeignet, wenn die Optik der Fuge ausdrücklich gewünscht ist.
- ➡️ Vorteil: Dicht, sauber, dauerhaft.
- ➡️ Nachteil: Künstlich wirkende Optik, nicht immer diffusionsoffen.
- Bast-Bänder: Sehr aufwändig und auch kostenintensiv.
- ➡️ Vorteil: Sauber, dauerhaft.
- ➡️ Nachteil: Künstlich wirkende Optik, halten nicht gut, außer wenn man sie verklebt (aufwändig und unnatürlich).
-
Ein Handwerk mit Erfahrung
Chinking erfordert handwerkliches Können, Materialkenntnis und Erfahrung. Es lässt sich nicht nebenbei erledigen – deshalb arbeiten wir bei Manokin mit einem erfahrenen Blockhausbauer aus unserem Netzwerk zusammen, der auf dieses Handwerk spezialisiert ist. Er zählt zu den wenigen Profis in Österreich, die das Chinking fachgerecht und dauerhaft ausführen.
Mehr zur praktischen Umsetzung
Sie möchten mehr über den konkreten Ablauf einer Chinking-Sanierung erfahren? Dann empfehlen wir Ihnen unseren ergänzenden Beitrag: Blockhaus abdichten – Fugen, Fenster & Ecken natürlich sanieren
Dort zeigen wir Schritt für Schritt, wie eine professionelle Abdichtung umgesetzt wird – und wie Sie Ihr Naturstammhaus oder Ihre Sauna langfristig erhalten.
Sie möchten Ihr Blockhaus, Ihre Jagdhütte oder Ihre Sauna abdichten lassen?
Kontaktieren Sie uns – wir erstellen Ihnen gerne ein individuelles Angebot für ganz Österreich und Deutschland.
Denn Holz verdient Pflege. Und Sie verdienen ein warmes, dauerhaft geschütztes Zuhause.